70 Jahre Pfadfindergruppe Krems

Die Pfadfindergruppe Krems wird 70 – Gruppenführer Georg Weiß resümiert…


Liebe Eltern, Freunde, Pfadfinderinnen und Pfadfinder!
70 Jahre Pfadfinderei in Krems, was bedeutet das für uns und unser Umgebung?
Was wollen „Die“ eigentlich und wozu brauchen wir „Sie“.
Sind „Sie“ in der heutigen schnelllebigen Zeit überhaupt noch gefragt?
Diese Fragen und ähnliche kann man immer wieder hören. Daher erlaube ich mir zu Beginn dieser Jubiläumsschrift einige Worte über Sinn und Aufgabe der Pfadfinderbewegung zu erklären.

Pfadfinder gestalten in einer Gruppe von nahezu Gleichaltrigen aktiv ihre Freizeit nach den Grundideen unseres Gründers, Lord Robert Stephenson Smith Baden- Powell.
Dazu gehören regelmäßige Treffen, Lager und gemeinsame Aktionen, bei denen wir in allen vier Altersstufen – Wichtel und Wölflinge, spielend lernen, ( 7-10 Jahre), Guides und Späher, abenteuern, (10-13 Jahre), Caravelles und Explorer, unterwegs sein, (13-16 Jahre) und Ranger und Rover, aktiv sein, (16-20 Jahre),- unsere Schwerpunkte verwirklichen wollen.
Das Ziel unserer Bewegung ist es, junge Menschen in ihrer geistigen, religiösen, körperlichen und sozialen Entwicklung zu unterstützen und aus ihnen ein verantwortungsvolles Mitglied unserer Gesellschaft zu formen.
Das Leben in der Kleingruppe und das Prinzip „Lernen durch Tun“ sind dafür die methodischen Grundlagen.

So wollen wir sein: aktiv- kritisch- unabhängig- international- umweltbewusst- aufgeschlossen- unternehmungslustig-interkonfessionell-demokratisch-engagiert-kreativ und offen!

1907 wurde die Bewegung in England von unserem Gründer ins Leben gerufen und bereits 3 Jahre später entstanden die ersten Gruppen in Österreich.
1934 war es dann auch in Krems soweit.Roman Forster, Hans Samek und Kurat Hammerling formten die ersten Patrullen begeisterter Buben zur Gruppe Krems.
Ich selbst kam im Jahr 1970 (neun Jahre alt) das erste mal mit den Pfadfindern in Kontakt. Damals begleitete ich meinen Bruder, der durch einen Schulfreund zu einer Heimstunde der Späherpatrulle Biber eingeladen wurde. Dort gefiel es mir auch einigermaßen, wurde aber als lästiges Anhängsel meines um 15 Monate älteren Bruders (und noch dazu für die Späher etwas zu jung) nicht sofort integriert. Nach einigen Monaten warf ich vorerst das Handtuch. Es dauerte jedoch nicht lange bis ich in meinem Freundeskreis auch aktive Pfadfinder fand, die mein baldiges Comeback bedeuteten. Bei der Patrulle der Adler wurde ich schnell zu einem aktiven Späher und verlebte einige wirklich schöne Jahre meiner Jugend in der Gemeinschaft der Pfadfinderbewegung.
Nachdem ich alle Sparten durchwandert hatte, fiel es mir dann auch nicht schwer, den Entschluss zu fassen, in der Führungsebene der Gruppe meinen Beitrag zu leisten, um auch anderen Kindern und Jugendlichen diese Möglichkeiten zu bieten.
1986 bis 1993 ergab sich durch meine Heirat und meinen Verzug nach Horn eine längere Absenz zur Gruppe Krems. Meine Rückkehr, die sich nicht ganz freiwillig ergab, fiel mir aufgrund der nie ganz durchtrennten Verbindung und der herzlichen Wiederaufnahme, nicht schwer.
So war es auch für mich eine Freude und natürlich selbstverständlich, dass ich mich 1994 bereiterklärte, die Nachfolge des damals amtierenden Gruppenführers Werner Fenninger anzutreten, obwohl ich nie unbedingt in der „ersten Reihe“ stehen wollte. Seit 1995 versuche ich nun die Pfadfindergruppe Krems zu führen und die Grundsätze der Pfadfinderbewegung hoch zu halten.
Dies alles war nur möglich, da ich von einer Menge engagierter Leiter und Leiterinnen der einzelnen Sparten umgeben war, bei denen ich mich in diesem Rahmen ganz herzlich bedanken möchte.
Ich hoffe, dass auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Pfadfindergruppe Krems weiter bestehen wird und wünsche schon jetzt, bevor ich für mich persönlich einen Schlussstrich ziehe, meinen Nachfolgern dazu viel Glück und genauso viel Verständnis und Hilfe, wie ich sie von allen Seiten erhalten habe. In diesem Sinne ein herzliches

Gut Pfad!

Euer Gruppenführer
Georg Weiß